Oleska Gazeta Powiatowa. Miesiêcznik spo³eczno-kulturalny. Wydawca: COCON Systemy Komputerowe.

OLESKA GAZETA POWIATOWA
Bleiben oder ausreisen? - Schlesienseminare in Groß Stein
Auf den Spuren schlesischer Schicksale
Im Jahreskalender bedeutender Veranstaltungen der Deutschen Minderheit gehören die im Herbst organisierten Schlesienseminare zum wichtigen gesellschaftlich - politischen Ereignis.
      1.

      In den Tagen von 22 - 27 September 2003 war das wunderbar restaurierte Schloss zu Groß Stein im Kreis Krappitz abermals und schon zum 8 - mal die Tagungsstätte des Treffens unter dem Motto - " Auf den Spuren schlesischer Schicksale, gestern - heute - morgen". Trägern des diesjährigen Seminars: Seelsorge der nationalen Minderheiten der Diözese Oppeln, Haus Deutsch Polnischer Zusammenarbeit und das Eichendorf - Konversatorium ist es gelungen, sowohl hochkarätige Referenten, wie auch ein bedeutend zahlreiches, an der Thematik interessiertes Publikum, zu gewinnen.
      Zum bereichernden Akzent des Seminars ist zum Auftakt die im Inhalt höchst interessante Einführung von Erzbischof Prof. Dr. Alfons Nossol geworden. " Die bevorstehenden Themen sollen die immer noch dunklen Geschichtsgeschehnisse erhellen. Der jetzigen Generation ist es gegeben, im Sinne der Toleranz und freundschaftlichem Miteinander Positives aus der Vergangenheit zu erkennen, in Gegenwart und künftig zu nutzen". Diese Worte waren das Leitmotiv im Auftritt des Erzbischofs.
      2.

      In Themen: Jalta, Potsdam und Folgen haben Referenten aus Russland, England, sowie polnische Historiker verschiebensartige Gesichtspunkte präsentiert. Und eben diese unterschiedlichen Auslegungen im Themenbereich des Seminars waren Anregung zur hitzigen , kontroversen und deswegen äußerst interessanten Debatte nach den einzelnen Vorträgen. Erregen verursachte der Themenblock Kirche. Schon selbst die Titel der Vorträge, z.B.Der Heilige Stuhl gegenüber den Aussiedlungen der Deutschen und Polen, Erwartungen der deutschen Minderheit gegenüber der Seelsorge, Tradition des Geisteslebens in Schlesien, bezeugen das bei den Teilnehmern erweckte Interesse während und nach den vorgetragenen Abhandlungen.
      3.

      Die Problematik - Stand und Perspektiven der deutschen Minderheit waren sowohl von bekannten Funktionären der Sozial Kulturellen Gesellschaft der Deutschen, wie auch von zur Seite stehenden Beobachtern der Deutschaktivitäten behandelt . Die verschiebensartig denkenden Referenten ergaben im Seminarraumheftige Diskussionsauseinandersetzungen. Dies kam Z.B. nach der von einem Teilnehmer der Podiumsdebatte in Frage gestellten Brückenfunktion der Minderheit, zur Geltung. Selbst die Referenten wie auch Diskutanten räumten mangelhaftes Interesse wie auch organisatorische Fehlenscheidungen von Seite der organisierten Deutschen in Bewahrung der Identität, ein.
      4.
      Der letzte Tag der Seminarwoche war der Jugend der Deutschen Minderheit gewidmet. Das Stichwort " Bleiben oder ausreisen" hat die jungen Gemüter ergreifend erhitzt. Die angewachsene Generation, dabei eine zahlreiche Gruppe begabter deutscher Intellektueller in Oberschlesien, ist berechtigt und hat es verdient in die Reihen der Aktiven im Deutschverband aufgenommen zu werden. Dies war das Fazit der Jugenddebatte im Schloss Groß Stein .
      5.

      Vertreter der Deutschen von Rosenberg haben es nicht versäumt. der Seminarwoche in aktiver Weise beizuwohnen. Auch diese Teilnahme hat im bescheidenen Maß zum positivem Ausklang der Gespräche beigetragen.
      Die jährlichen Schlesienseminare sind zum wichtigen, ertragsreichen Diskussionsforum der deutschen Minderheit geworden. Auch im zusammenwachsenden Europa wird die Identitätsbewahrung einzelner Völkergruppen als positive Bereicherung des Kontinents erwartet.
      In dieser Hinsicht ist die Kontinuität der Debatten im historischen Schloss zu Groß Stein nicht zu unterlassen.
      Bernard Kus (internet / luty 2004)
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