Oleska Gazeta Powiatowa - ARCHIWUM
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     Die Geschichte von Kostellitz erfasst.
     Der Landwirt und Amateur - Historiker Engelbert Bry¶ hat in mühsamer Vorschungsarbeit seinem Heimatsort eine sonderbar wertvolle Leistung zuge bracht. Seit Jahrzehnten ist für Herrn Bry¶ die lokale Gescichte zur Lebenspassion geworden. Dieses in unserem Landgebiet seltenes Interesse gab die wunderbare Frucht in Gestalt der Chronik von Kostellitz. Es ist ein maschinenschriftliches Manuskript.daß auf 80 Seiten die Geschichte des Ortes von beweisbarer Zeit der Gründung 1250 bis zur Gegenwart beinhaltet. Die eigens angesammelten Quellendokumente befinden sich zum größten Teil im Besitz des Verfassers, stammen jedoch auch aus den sorgfältig aufbewahrten und reichhaltigen Archivbeständen der Pfarrei und örtlichen Schule. Die im Text erfassten Geschichtsereignisse basieren zugleich auf mündlichen Überweisungen nennenswerter Ereignisse im vergangenen Dorfleben von Bewohnern älterer Generation und auch von bereits verstorbenen Bürgern des Dorfes.
     Schon selbst die Titelseite mit der Aufzeichnung der nacheinander folgenden Ortsbenennungen ist zum historisch interessanten Rückblick in die Geschichte von Kostellitz geworden. Zum Vorteil der Chronikeinschreibungen ist die allgemein zugänglich angewendete geradezu einfache und im lesen anziehende Schreibweise.
      Der im literarisch einwandfreiem Deutsch verfasste Geschichtsband, von der Feder eines gewöhnlichen,beruflich tätigen oberschlesischen Bauern stammend, ist frei von jeglichen politisch tendenziösen Auffassungen der Geschichtsgeschehnisse von Kostellitz. In Betracht nehmend, daß z.B. im Thema Nationalidentität die Ortsgemeinschaft polnisch und deutsch orientiert war, zugleich auch diese Bekennungen in den Zeitwirren aktiv artikuliert hat,da gehört sich dem Autor für die objektive Darstellung dieser Fakten höchste Anerkennung.
      Zum allerhöchsten Wert des Bandes gehören die beigefügten Kopien von 2 uralten Schriften. Es sind Vertragsdokumente, eines aus dem Jahre 1628, eins vom Jahr 1739, deutlich bis heute lesbar, geschrieben in polnischer Sprache. Die Orginal Egzemplare befinden sich noch heutzutage in einem Bauernhof in Kostellitz. Die kaligraphische Schrift ist auf feinstgegärbter Kälberhaut gesetzt. Die schriftlich besiegelten Verträge dieser Zeit betreffen eben das noch bestehende Landwirtschaft - Anwesen.
      Wie sich der Autor erklärt, Anlaß für die Zusammenfassung der lange Zeit gesammelten Archivalien und das schreiben der historischen Texte war das feierlich begangene Jubiläumsfest des 750 jährigen Bestehen des Dorfes am 30 September 2000. Die der gegenwärtigen Dorfgeneration und den Nachkommen überlassene Chronik bereichert wesentlich und bedeutend das ehrwürdige Jubiläum der bekannten oberschlesischen Ortschaft. Selbstverständlich ist, daß der Autor die Erwähnung der legendären Wanderung der hl. Hedwig in der Gegend von Kostellitz nicht unterlassen hat Zum Vorteil der Chronik von Engelbert Bryo ist das zahlreich präsentierte archivale Fotomaterial mit genauen Erläuterungen über dargestellte Personen und Ansichten.
      In Eingenschaft von Engelbert Bry¶ ist unruhiger Schöpfergeist. Weiterhin geführte Forschungen ergaben dem Historiker zusätzlich neue Geschichtserkenntnisse der beschriebenen Epochen. Und im Moment ist der Chronikschreiber schon im Begriff eine umfassende Ergänzung der Geschichte von Kostellitz niederzuschreiben. Ohne Zweifel sind die benachbarten Dörfer Kostellitz und Bischdorf sehr reich an schriftlichen Geschichtsbeständen.
      Außer der obig erläuterten Arbeit von Herrn Bry¶ verfügt Kostellitz über die Schul und Pfarrchroniken,wobei besonders erwähnenswert die umfassende Chronik von Pfarrer Dr. Georg Heine ist. Bischdorf dagegen ist stolz über die Schulchronik u. die letztens aufgefundene, als unikal gesehene Chronik der ersten im Kreis Rosenberg evangelischen Kirche. Der jetzige Pfarrer von Bischdorf - Dekan Bernard Joszko hat soeben die Arbeit an der Geschichte der Pfarrgemeinde beendet. Die historische Faszination des Autors warhrnehmend ist sicher, daß hier ein überaus wertvolles und interessantes Werk zu erwarten ist.
      Um diese geschichtlichen Schriften allen Interessierten, auch den einsprachigen zugänglich zu machen, steht eine riesige, kostenaufwendige Übersetzungsarbeit bevor. Wegen Mangel an verfügbarem Geld dürfte man wohl für diese Idee mit ehrenamtlichen Einsatz hiesiger Übersetzer rechnen. Zu denen natürlich auch begabte Schüler und Studenten zählen.
      Der Chronikautor ist bereit geschichtsinteressierten Bewohnern, besonders jedoch der Jugend die Lektüre der Chronik durch Ausleihe zu ermöglichen. Bei freundlicher Zusage der Redaktion könnten auch die Spalten der Oleska Gazeta Powiatowa der Publikation ausgesuchter Abschnitte dienen. Angenehmes und lehrreiches lesen wünscht der Verfasser der Geschichte von Kostellitz. Das geschichtlich erfasste Dorf ist durch die mühsame Forschungsarbeit des Bauern Engelbert Bry¶ bedeutend reicher geworden. Ihm gehört sich der herzlich innigste Dank aller Bewohner.
     Bernard Kus (OGP37/styczeñ 2002)